Neophyt des Monats Novembers – Sommerflieder
Der Sommerflieder (Buddleja davidii) stammt ursprünglich aus China und wurde im 19. Jahrhundert als Zierstrauch nach Europa eingeführt. Der Strauch erreicht eine Höhe von 2 bis 3 Metern und zeichnet sich durch lanzettliche, gegenständige Blätter sowie auffällige, zylinderförmige Blütenrispen in Violett-, Lila- oder Weisstönen aus. Er besiedelt bevorzugt Ruderalflächen, Bahnböschungen, Kiesgruben, Uferzonen und Steinbrüche, wo er sich rasch etabliert und verwildert.
Warum ist er problematisch?
- Verdrängung einheimischer Arten: Der Sommerflieder bildet dichte Bestände, die Licht und Raum für einheimische Pflanzen nehmen und dadurch die lokale Biodiversität massiv reduzieren.
- Schmetterlingsfänger ohne Nutzen: Zwar zieht der Sommerflieder viele Schmetterlinge an, jedoch fehlen die spezialisierten einheimischen Pflanzen, die Raupen zum Überleben brauchen. Die Pflanze wirkt daher wie eine «Schmetterlingsfalle».
- Hohe Vermehrungskraft: Pro Pflanze können bis zu 3 Millionen Samen pro Jahr produziert werden. Diese Verbreitung erfolgt über Wind auf weite Distanzen. Zudem trägt die Pflanze zur Vermehrung über unterirdische Ausläufer bei.
Einheimische Alternativen
Zur Förderung der Biodiversität und zur Vermeidung invasiver Arten sollten stattdessen folgende einheimische Pflanzen gefördert werden:
- Alpen-Hagrose (Rosa pendulina): robuste rosafarbene Wandersrose.
- Schwarzdorn (Prunus spinosa): blüht früh, bietet Früchte und Lebensraum für Tiere.
- Bereifte Rose (Rosa glauca): dekorative, frostharte Wildrose.
- Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus): wertvoll für Insekten und Vögel.
Mehr erfahren?
Detaillierte Informationen, Handlungsempfehlungen und Fotos finden Sie im Faktenblatt zum Sommerflieder.